aus dem AERZTE Steiermark 10/2022
Kurz vor den ÖGK-Verhandlungen haben wir mit Kurienobmann Dietmar Bayer und dem Kassenärztlichen Referenten Alexander Moussa gesprochen. Ihr Ziel: eine deutlich bessere Gesundheitsversorgung für die Steirerinnen und Steirer. Sie gehen vom Gestaltungswillen der ÖGK aus.
Wie ist die Lage der steirischen Kassenärztinnen und Kassenärzte?
Faktum ist: Die Steiermark liegt bei den Fallwerten weit zurück.
Das soll sich ändern?
Unbedingt. Diese Situation ist den Steirerinnen und Steirern nicht länger zumutbar. Die Gesundheitsversorgung muss in die Gegenwart geholt werden.
Warum ist diese Situation überhaupt entstanden?
Unsere Verhandler waren oft zu wenig entschieden. Mehrmals wurde die Honorarautomatik hingenommen, die eine Notfallmaßnahme ist, aber keine Gestaltung ermöglicht.
Wie schätzen Sie die Einstellung in der ÖGK ein?
Wir glauben an den Gestaltungswillen in der ÖGK in Graz und in Wien.
Was sagen die angestellten Ärztinnen und Ärzte dazu?
Wir bemühen uns um eine enge Abstimmung. Eine starke extramurale Versorgung entlastet ja die Spitäler.
Und die Ärztinnen und Ärzte dort – aber natürlich auch die anderen Gesundheitsberufe und die Patientinnen und Patienten.
Und die Wahlärztinnen und Wahlärzte?
Gerade in der Allgemeinmedizin sind bessere ÖGK-Leistungen und -Tarife die Grundlage für bessere Rückersätze, die wiederum wahlärztlichen Patientinnen und Patienten helfen.
Wie geht es weiter?
Wir führen professionelle Verhandlungen, auch mit Unterstützung einer hochkompetenten Beratungsfirma. Es muss echte Verbesserungen geben. Darüber sind wir uns einig.
Und wenn die nicht möglich sind?
Wir sind uns sicher, dass ÖGK und Politik die Probleme erkannt haben. Aber wir wissen auch, dass 90 Prozent der Ärztinnen und Ärzte eine Vertragslosigkeit mittragen würden, wenn sie sich nicht vermeiden lässt. Unser Ziel ist aber eine deutlich bessere Versorgung für die Steirerinnen und Steirer mit der ÖGK.
„Wir glauben an den Gestaltungswillen der ÖGK in Graz und in Wien.“
„Unser Ziel ist eine deutlich bessere Versorgung für die Steirerinnen und Steirer.“